Ministerin Gerlach zu Gast

Hallbergmoos-Goldach (tak) – Hoher Besuch in Hallbergmoos: Mit Judith Gerlach hat auf Initiative von CSU-Chefin Tanja Knieler Bayerns Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention der Moosgemeinde einen Besuch abgestattet. Dabei hat die Ministerin zum einen dem Gewerbegebiet – namentlich den Firmen vermicon AG und Plectonic Biotech – einen Besuch abgestattet, die im Bereich Life Science und Biotechnologie tätig sind. Zum anderen hatte die CSU Hallbergmoos-Goldach anschließend zu einem politischen Abend eingeladen, der einem rasanten, aber unterhaltsamen Ritt durch alle gesundheitspolitischen Themen gleich kam: Krankenhausreform, Prävention, Frauengesundheit, Cannabis, Arzneimittelversorgung und medizinischer Forschung.

Bürgermeister Josef Niedermair, Wirtschaftsförderer Alexander Mademann und die Gemeinderäte Tanja Knieler, Dr. Marcus Mey und Andrea Holzmann begrüßten die Ministerin im „Skygate“. „Innovative Unternehmen aus den Bereichen Pharmaindustrie, Biomedizin, E-Health, E-Care und natürlich aus der Medizintechnik sind für die therapeutische, medizinische und pflegerische Versorgung unverzichtbar. Ohne sie wäre das gesamte medizinische, therapeutische und pflegerische Personal in seiner Handlungsfähigkeit stark eingeschränkt – und das trotz langer und guter medizinischer Ausbildung. Unternehmen aus diesen Sparten stärken die Gesundheit der bayerischen Bevölkerung“, unterstrich die Ministerin.

Bei vermicon AG wurde der Schatz Abwasser deutlich: Im Abwasser lassen sich Krankheitserreger wie Influenza oder  SARS-CoV-2 nachweisen, lange bevor erste Symptome auftreten. „Mit einem im Hintergrund arbeitenden abwasserbasierten epidemiologischen Frühwarnsystem können Erreger zuverlässig und objektiv überwacht werden. Die generierten Daten vermitteln ein realistisches und unaufgeregtes Bild des aktuellen Infektionsgeschehens. Sie unterstützen das öffentliche Gesundheitsmanagement und sind wie ein Blick in die Zukunft“, sagte Dr. Jiri Snaidr Mikrobiologie und CEO von vermicon AG. Zudem ermöglicht die VIT® Gensondentechnologie von vermicon die Überwachung von Bakterien, die für die biologische Abwasserreinigung relevant sind. Kläranlagenbetreiber können so ihre Prozesse optimieren und die Sicherheit und Nachhaltigkeit der Anlage erhöhen.

Plectonic Biotech will dagegen die Krebsbehandlung revolutionieren. Die Bundesagentur für Sprunginnovationen unterstützt die Arbeit der Plectonic Biotech GmbH in den kommenden Jahren. „Mit unserer Technologie können wir Krebs- und Immunzellen derart in Verbindung bringen, dass das Immunsystem nur dann den Kampf aufnimmt, wenn eine Tumorzelle identifiziert wurde. So wollen wir eine geringere Aktivität im gesunden Gewebe und damit weniger Nebenwirkungen der Immuntherapien erreichen“, sagt Dr. Klaus Wagenbauer, der mit Dr. Benjamin Kick und Dr. Jonas Funke Plectonic gegründet hat.

Tanja Knieler, Chefin der CSU Hallbergmoos-Goldach, freute sich über den Besuch von Gesundheitsministerin Gerlach in Hallbergmoos zum anschließenden politischen Abend, auch eben deshalb, weil die Ministerin das Thema Frauengesundheit als Schwerpunkt der Prävention des Gesundheitsministeriums für dieses Jahr gewählt hat: „Frauen sind anders krank. Oder positiv gewendet: Frauen sind besonders, ihre Gesundheit ist es auch!“ Knieler nannte einige interessante Fakten: dass die Lebenserwartung von Frauen höher liege (83,2 Jahren versus 78,3 bei Männern). „Eine 2070 geborene Frau wird im Schnitt über 90 Jahre alt, ein Mann zwischen 82,6 und 86,4 Jahren.“ Warum dem so ist, überließ Knieler den Gästen im Seminarraum des Sportforums deren Fantasie. Als Gesundheitsreferentin ließ sie es sich nicht nehmen, auch für einen gesunden Lebensstil zu werben: nicht rauchen, egal was, gesunde Ernährung und Bewegung.

Auch die Ministerin erinnerte an die Eigenverantwortung der Menschen: “Früherkennung und Prävention sind ganz wichtige Themen. Frauen sollten vor allem an die Vorsorgeuntersuchungen für Brust-, Darm- und Gebärmutterhalskrebs denken. Sie können Leben retten.“ Ihr Ziel sei es, ein stärkeres Bewusstsein für die Frauengesundheit zu schaffen. „Es gibt gesundheitliche Besonderheiten und Erkrankungen, die nur Frauen betreffen: zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs, Endometriose oder die Wechseljahre. Hinzu kommt, dass sich manche Krankheitsbilder zwischen Mann und Frau unterscheiden.“ Gerlach ergänzte: „Ein Beispiel hierfür sind Herzinfarkte. Frauen haben zwar seltener Herzinfarkte als Männer, aber sie verlaufen bei ihnen häufiger tödlich. Die Symptome sind oft anders und weniger spezifisch als bei Männern, etwa Kurzatmigkeit, Rückenschmerzen, Übelkeit oder Schmerzen im Oberbauch. Es ist wichtig, darüber Bescheid zu wissen, um entsprechend handeln zu können.“

Sie ging auch auf die Engpässe bei Arzneimitteln ein oder die nun vom Bundeskabinett beschlossene Krankenhausreform: “Die Bundesregierung hat gegen die eindringlichen Warnungen der Länder und ohne Rücksicht auf deren Änderungsvorschläge ein unzureichendes Konzept auf den Weg gebracht. Ich befürchte schwierige Zeiten für viele Krankenhäuser oder gar eine schlechtere Versorgung in manchen ländlichen Regionen. Die Leidtragenden werden die Patientinnen und Patienten sein. Und da spreche ich noch gar nicht von unkontrollierten Standortschließungen aus finanziellen Gründen, die uns auch bevorstehen – das, was wir eigentlich mit der Reform vermeiden wollen.“

Für Josef Niedermair nutzte den neuerlichen Ministerbesuch in Hallbergmoos für einen Werbeblock, in dem er die wirtschaftliche Stärke, das Gewerbesteueraufkommen, vor allem aber die Lebensqualität in Hallbergmoos und Goldach herausstellte: „Bei uns bekommen die Familien in Krippe, Kindergarten, Hort oder Mittagsbetreuung die Fürsorge für ihre Kinder, die sie sich wünschen oder benötigen.“ Natürlich warb er auch für Surftown, das gewaltigen Mehrwert, Lebensqualität und eine Work-Life-Balance für den Wirtschaftsstandort, Bürgerinnen und Bürger oder Beschäftigte. Zum Werbeblock des Bürgermeisters passte denn auch das Gastgeschenk des CSU-Ortsverbands: ein Geschenkkorb mit Spezialitäten des Bayerischen Obstzentrums.

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