Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung

Hallbergmoos-Goldach (tak) – Barbara Mallmann, Leitende Koordinatorin der Hospizgruppe Freising, hat auf Einladung der CSU Hallbergmoos-Goldach über die Themen Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung informiert. Über 50 interessierte Zuhörer waren dazu in den Landgasthof Alter Wirt gekommen.

Die CSU-Ortsvorsitzende Tanja Knieler begrüßte zu diesem Abend die Gemeinderäte Stefan Rentz, Andrea Holzmann, Dr. Marcus Mey, die Kreisvorsitzenden der Frauenunion, Monika Herrmann, der Seniorenunion Franz Donauer und der CSA Frank Langwieser. Sie dankte Wolfgang Förg, der die Hauptorganisation übernommen hatte. „Auch wenn es unbequem ist, man kann gar nicht früh genug anfangen, sich damit auseinanderzusetzen, was ist, wenn ich selbst nicht mehr entscheiden kann. Es sind häufig Lebenssituationen sein können, die plötzlich eintreten. Wir haben im Hinterkopf, dass es vor allem ältere Menschen betrifft. Nein, es betrifft jeden!“, mahnte Knieler. Sie bat auch darum, sich mit der Frage der Organspende intensiv zu befassen. „Wir wollen mit dem heutigen Abend einen Beitrag zur Information leisten, wir wollen aber auch wachrütteln – auch im Sinne der Angehörigen, denen in schweren Stunden vielleicht eine schwere Entscheidung zumindest erleichtert wird, weil klar ist, was der Betroffene selbst will“, so Knieler.

Auch Barbara Mallmann ermutigte in ihrem Vortrag, im Guten sich darum zu kümmern, was mit einem passieren soll, wenn es nicht mehr gut ist. „Und das am besten nicht erst, wenn eine Diagnose im Raum steht, sondern in einer ruhigen Minute gemeinsam mit den Menschen, die für mich dann entscheiden sollen. Eine Patientenverfügung, am besten in Kombination mit einer Vorsorgevollmacht und einer Betreuungsverfügung heißt reden, reden, reden.“

Auch sei wichtig, die Patientenverfügung immer mal wieder zu überprüfen und auch mit dem Hausarzt zu besprechen. Sie erklärte auch, dass eine Patientenverfügung nicht das Ende der Behandlung bedeute, dass dann Lebensqualität steigernde, palliativmedizinische oder schmerzlindernde Maßnahmen ergriffen würden, auch wenn keine lebensverlängernden Maßnahmen gewünscht seien. „Sie gibt aber den Angehörigen eine Orientierung, eine Anleitung, was ich möchte, wenn ich nicht mehr entscheiden kann.“

Wichtig sei neben der Patientenverfügung auch eine Vorsorgevollmacht, die dann greift, wenn die Geschäftsfähigkeit nicht mehr gegeben ist.  Sie bestimmt vor allem einen rechtlichen Vertreter, der ohne weitere gerichtliche Genehmigungen, in wichtigen Angelegenheiten vertreten darf, etwa bei Behörden, vor Gericht.  „Bei der Auswahl der Betreuer ist mein Wille das Wichtigste. Das heißt, es sollte der als Betreuer benannt werden, der meinen Willen am besten durchsetzt“, so Mallmann.

Auch sei zu empfehlen, eine Betreuungsverfügung mit der Vorsorgevollmacht zu kombinieren. „Sie können festlegen, dass die von Ihnen bevollmächtigte Person für Ihre Betreuung ausgewählt werden soll, wenn trotz der Vorsorgevollmacht ein Betreuer notwendig werden sollte. Es gibt kein richtig oder falsch, es gibt nur das, was für mich richtig ist!“

Die Besucher konnten an diesem Abend die Broschüre des Bayerischen Justizministeriums mit nach Hause nehmen, die Gemeinderat Dr. Marcus Mey zur Verfügung gestellt hatte. Dafür wurde an diesem Abend für die Hospizgruppe Freising gespendet. Es kamen insgesamt 450 Euro zusammen. Hierfür bedankte sich Mallmann von Herzen.

Info: Die Broschüre des Bayerischen Justizministerium zu diesen Themen ist zu finden unter: Vorsorge für Unfall, Krankheit, Alter (bayern.de) Die Hospizgruppe Freising e.V. ist ein ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst für den gesamten Landkreis Freising. Der ambulante Hospizdienst begleitet Schwerstkranke und Sterbende und Ihre Zugehörigen in der häuslichen Umgebung, in stationären Pflegeeinrichtungen oder im Krankenhaus. Die Hospizgruppe Freising e.V. hat derzeit 80 ehrenamtliche Hospizbegleiter:innen, 480 Mitglieder

Im vergangenen Jahr wurden 140 schwerstkranke Menschen durch ehrenamtliche Hospizbegleiter:innen durchschnittliche 134 Tage begleitet und die ehrenamtlichen Hospizbegleiter:innen leisteten 1360 Stunden in der Begleitung. Und 36 Menschen konnten im letzten Jahr in der Trauer von uns begleitet werden.

Spenden an die Hospizgruppe Freising sind möglich an:

Sperrer Bank Freising
BIC: BHLSDEM1XXX
IBAN: DE13 7003 1000 0000 0530 33

Sparkasse Freising
BIC: BYLADEM1FSI
IBAN: DE43 7005 1003 0000 0197 45

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